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Aus der Kirche ausgetreten und doch kirchlich beerdigt?

Kann jemand kirchlich beerdigt werden, der aus der Kirche ausgetreten ist, der also weder der evangelischen noch der katholischen Kirche angehört?

Grundsätzlich ist zu bedenken: Ist ein verstorbener Mensch ungetauft, war er nie Mitglied einer Kirche oder ist er aus der Kirche ausgetreten, so ist eine Freie Bestattung (nichtkirchlich) der Regelfall. Hatte eine verstorbene Person keine Verbindung zur Kirche, war sie gar auf Distanz zur Kirche gegangen und hatte nicht den Wunsch, kirchlich beerdigt zu werden, so sollten den Angehörigen nicht nach seinem Tod "kirchlich vereinnahmen". Die Hinterbliebenen sollten die religiöse Stellung der verstorbenen Person auch über den Tod hinaus akzeptieren.

Dennoch eine kirchliche Bestattung

Christlicher Gottesdienst für Angehörige

Doch oftmals weiß man, dass ein Mensch den Wunsch nach einer kirchlichen Trauerfeier hatte - obwohl er keiner Kirche angehörte. Hinterbliebene wünschen dann die kirchliche Bestattung für den verstorbenen Angehörigen.

Grundsätzlich können auch Menschen, die nicht Mitglied der Kirche sind, kirchlich bestattet werden. Theologisch spricht nichts gegen ein kirchliches Begräbnis von Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind. Ausgetretene Personen können also durchaus eine kirchliche Bestattung wünschen. Es liegt dann an den Hinterbliebenen, diesen Wunsch ihres verstorbenen Angehörigen zu vertreten. Dabei geht es darum, der Kirchengemeinde (Pfarrgemeinde) überzeugend darzulegen, dass es der Wunsch der verstorbenen Person war.

Denn biblisch ausgedrückt: Ein Mensch wird durch die Taufe zum "Glied am Leibe Christi". Dieser Bund mit Gott wird durch den Kirchenaustritt nicht beendet. Der durch die Taufe entstandene Bund mit Gott ist unauflösbar. Ob Mitglied einer Kirche oder nicht, man bleibt durch die Taufe ein Leben lang (mehr noch, für alle Ewigkeit - auch durch den Tod hindurch) mit Christus verbunden.

Die Praxis mancher Geistlicher (mancher Kirchengemeinden), die kirchliche Beerdigung eines getauften Christen grundsätzlich an die Kirchenmitgliedschaft zu koppeln, ist theologisch nicht zu begründen.

Zu Lebzeiten den Wunsch nach kirchlicher Beerdigung aussprechen!

Die christlichen Kirchen möchten die religiöse Einstellung der Menschen respektieren und also keine Person gegen ihren Willen beerdigen. Daher legen die Kirchen Wert darauf, dass ein Mensch zu Lebzeiten selbst den Wunsch nach einer kirchlichen Bestattung geäußert hat. Dieser Wunsch sollte am besten gegenüber dem Pastor / der Pastorin geäußert werden. Es gilt auch, wenn andere Gemeindeglieder bzw. Hinterbliebene bestätigen, dass der Verstorbene den Wunsch geäußert hat oder ein entsprechendes Testament vorliegt.

Jeder Mensch sollte also mündlich oder schriftlich bekannt geben, wie er beerdigt werden möchte. Die Angehörigen klären frühzeitig mit Ihren Lieben, wie diese sich ihre Begräbnisfeier vorstellen und wenden sich gegebenenfalls schon vor dem Tod mit Ihren Wünschen an Geistliche oder Vertreter der zuständigen Kirchengemeinde.

Weiter:↓ Andacht für christliche Angehörige

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Gottesdienst anlässlich der Beerdigung eines Nichtchristen oder nicht getauften Menschen!

Christliche Hinterbliebene nehmen an einer Bestattung teil, die nach dem Ritus einer anderen Religion bzw. nach einer freien Zeremonie gefeiert wird. Gehört ein Verstorbener einer anderen Religion an und wird er im Rahmen dieser Religion beerdigt, so nimmt man als Christ natürlich an dieser Begräbnisfeier teil. Das gebietet der Respekt vor der verstorbenen Person und vor der anderen Religion.

Gottesdienst anlässlich der Bestattung eines Nichtchristen / einer Nichtchristin
Findet für eine verstorbene Person keine kirchliche Beerdigungsfeier statt, weil der Verstorbene die kirchliche Beerdigung z. B. nicht wollte oder er nicht Christ ist, so kann die christliche Kirche dennoch für die trauernden Angehörigen und Hinterbliebenen eine Andacht bzw. einen Gottesdienst anbieten. Dies ist eine "gottesdienstliche Trauerfeier anlässlich des Todes einer Person". Im Rahmen dieser Andacht wird die verstorbene Person nicht beerdigt, denn die Beerdigung findet "frei" bzw. nach dem Ritus einer anderen Religion statt.

Extra Trauerfeier für christliche Angehörige

Zusätzlich dazu, dass Christen an der Trauerfeier einer anderen Religion teilnehmen, ist es möglich, wie im vorangegangenen Abschnitt beschrieben, sie die eigene christliche Gemeinde um eine Andacht anlässlich dieses Todesfalls bitten.

Ich empfehle eine solche zusätzliche Trauerfeier nicht, empfinde sie gar als befremdlich; denn als Christ kann man durchaus den Gottesdienst einer anderen Religion mitfeiern, in diesem Rahmen beten, Abschied nehmen, und es dabei belassen.

Dass wir Christen gemeinsam mit den Trauernden anderer Religionen beten können, sage ich wohl wissend, dass manche katholische und besonders protestantische Geistliche mir in diesem Punkt energisch widersprechen werden.

Mehr Fragen zur Art der Bestattung

Kirchliche oder freie Bestattung?

Erdbestattung oder Feuerbestattung?

Mehr Seiten zum Ablauf der Trauerfeier

Grundsätzliche Entscheidungen

Moderne kirchliche Trauerfeier

Ablauf evangelische Bestattungsfeier

Ablauf katholische Beisetzung

Abschnitte christlicher Trauerliturgie



Freie Trauerfeier

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