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Ich verstehe dich und gebe deiner Trauer Zeit!

Im Rahmen der Trauerfeier kann dieser Text gelesen werden. Eine mitfühlende Person, die dem trauernden Menschen sehr vertraut ist, kann die Zeilen aber auch als Brief schicken.

Verwundete Zeit

Ein Text, der Nähe und Verständnis für tiefe Trauer zeigt

Mit dem Abschied des geliebten Menschen / erstarb für dich die Zeit.

Unsere Blicke treffen sich, / doch es ist, als ob wir / in verschiedenen Zeiten leben.

Meine Zeit ist nicht deine Zeit. / Für dich ist sie stehen geblieben. / Wie in einem leeren Raum / bewegst du dich.

Die Farben der Jahreszeit, / die ich dankbar aufsauge, / erreichen dich nicht.

Die Sonnenstrahlen, / die mein Gesicht erhellen, / leuchten nicht in dein Dunkel.

Die Klänge der Welt, / die mich so beschwingen, / dringen nicht an dein Ohr.

Schwere liegt auf deinen Gedanken. / Du möchtest gerne  meine Zeit mit mir teilen. / Ich würde viel dafür geben, / den Weg in deiner Zeit
mit dir zu gehen.

Zeit heilt alle Wunden, denke ich. / Ich versuche dir das zuzurufen, / um irgendwas zu tun für dich. / Ich weiß, dass solche Worte / dich nicht erreichen können.

Und so gebe ich dir die Zeit, / von der ich hoffe, / dass sie heilend dich begleitet.

Ich kann sie nicht beschleunigen, / sie geht mit dir Hand in Hand, / nimmt den Rhythmus deiner Seele an.

Ich weiß, / dass du der Zeit nicht traust. / Ich sehe deine bangen Fragen:

"Was ist, wenn sie doch nicht alle Wunden heilt? / Wie groß werden dann die Schmerzen bleiben? / Gibt die Zeit ihren Heilungsversuch irgendwann auf? / Wie wetterfühlig werden die Narben sein?"

Ich weiß, / dass deine Zeit und meine Zeit / wieder ineinanderfließen werden. / Dann erst werden wir uns wieder wirklich sehen, verstehen, begegnen.

Dann wird die Zeit / für uns die gleiche sein. / Wir werden uns unsere Narben zeigen / und uns näher sein, als je zuvor.

Text: Frank Maibaum / Aus seinem Buch:

Liebe wird sein, Liebe, was sonst!

© Erstmals veröffentlicht im Rahmen der Gedichte zum Thema Zeit in: Frank Maibaum, Das Zeitbuch, Verlag J. F. Steinkopf, 1999 / Rechte beim Autor.

Trauer

Wer je von Trennungsschmerz, von Abschiedsschmerz ergriffen wurde, der kann erahnen, welche unsagbaren Schmerzen jemand fühlt, der einen Menschen ganz verliert. Der Verlust ist wie eine lebensbedrohende körperliche Verletzung. Der Schmerz, den der Tod des geliebten Menschen verursacht, ist wie körperlicher Schmerz, mehr noch: Er ergreift das Herz, die Seele, den gesamten Körper.

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