Grundsätzliche Entscheidungen zur Form der Bestattung

Die verschiedenen Möglichkeiten und Formen der Beerdigung / Bestattung / Beisetzung

Zunächst liegt die Frage an, ob der Leichnam verbrannt oder als ganzer Körper in die Erde gelegt wird - ob also eine Feuerbestattung oder Erdbestattung stattfindet. Auch muss entschieden werden, ob es eine kirchliche Beerdigung oder eine freie Trauerfeier sein soll. Dann geht es um die grundsätzlichen Fragen zum Ablauf der Trauerfeier und zur Art der Grabstelle:

↓ Der Bestattungsablauf - Grundformen

↓Grabarten

↓Regionale Traditionen beachten

Drei verschiedene Grundformen der Trauerfeier

Bezüglich des allgemeinen Ablaufs der Bestattung gibt es drei Grundformen. Diese unterscheiden sich danach, auf wieviele Orte (Stationen) sich die Begräbniszeremonie verteilt.

Erste Möglichkeit der Begräbnisfeier: eine Station

Bei dieser Form findet die gesamte Bestattungszeremonie an einer Stelle statt. Dieser eine Ort (eine Station) ist entweder nur das Grab oder nur die Kirche, Kapelle bzw. Trauerhalle oder nur das Krematorium. An diesem einen Ort werden also alle ausgewählten Texte gelesen, Gebete gesprochen und wird der Sarg oder die Urne verabschiedet bzw. beigesetzt.

Entweder nur am Grab ...

Diese Möglichkeit wird gewählt, wenn lediglich eine Andacht am Grab mit gleichzeitiger Grablegung bzw. Beisetzung der Urne gewünscht ist. Sind es nur sehr wenige Personen, die Abschied nehmen, so ist dies eine angemessene Form. Die eine Station ist in diesem Fall das Grab.

... oder nur in der Kirche bzw. Trauerhalle

Diese Form wird gewählt, wenn man eine Feier zur Verabschiedung des Sarges oder der Urne nur in der Kirche oder Trauerhalle wünscht. Der Sarg wird danach zur Kremation abgeholt oder es wird der Sarg bzw. die Urne nach der Andacht anonym beigesetzt.

... der nur im Krematorium:

Die eine Station kann das Krematorium sein. Hier nimmt man direkt vor der Einäscherung Abschied. Die Beisetzung der Urne geschieht später ohne Trauerfeier.

Zweite Möglichkeit zur Feier der Bestattung: zwei Stationen

Bei dieser Form teilt sich die Bestattungsfeier auf zwei Stationen. Eine dieser Stationen ist die Kirche, die Kapelle bzw. Friedhofshalle; die zweite Station ist die Grabstelle.

In der Kirche wird eine Andacht, ein Gottesdienst oder ein Requiem (mit Eucharistie) gefeiert - am Grab geschieht die Verabschiedung mit Grablegung bzw. Beisetzung der Urne.

Die Reihenfolge dieser beiden Stationen ist je nach örtlichen Traditionen und räumlichen Gegebenheiten unterschiedlich. Oftmals wird erst der Trauergottesdienst gehalten, um danach den Sarg zur Grabstelle zu geleiten oder zur Kremation zu verabschieden. Doch vielerorts trifft man sich auch erst im Anschluss an die Grablegung zum Gottesdienst in der Kirche.

Dritte Möglichkeit der Beerdigung: drei Stationen feiern

Bei dieser Form verteilen sich die Trauerfeierlichkeiten auf drei Stationen: Kirche, Trauerhalle und Grabstelle.

Die Reihenfolge dieser Stationen unterscheidet sich je nach örtlichen Gegebenheiten. Oftmals trifft sich die Trauergemeinde zu Begrüßung, Psalm und Gebet an der Friedhofskapelle (erste Station), geleitet den Sarg zum Grab, wo im Rahmen der Beisetzungszeremonie Vertreter von Verbänden und Vereinen einen Nachruf sprechen können (zweite Station), um sich nach der Grablegung zum Requiem in der Kirche zu versammeln (dritte Station).

Die Art des Grabes

Auch die Art des Grabes steht zur Wahl.

Traditionell und auf jedem Friedhof vorhanden sind Wahlgrab, Reihengrab, Wiesengrab und Anonymes Grab. Eine weitere Möglichkeit ist auch das Seegrab.

Zudem sind neue Grabarten sind in den vergangenen Jahrzehnten entstanden und manche fast vergessene Beisetzungsmöglichkeit wird heutzutage wieder gern gewählt. Dazu gehören Kolumbarium, Felsengrab, Steinhügelgrab, Sternschnuppengrab / Sternschnuppenbaum.

Häufig gewählt wird das Waldgrab bzw. die Baumbestattung. Viele Friedhöfe bieten Baumfelder zur Beerdigung an. Der Wunsch, zwischen Bäumen oder direkt unter die Wurzeln eines Baumes beigesetzt zu werden, lässt sich überall in Deutschland realisieren. Vielerorts gehört das Waldgrab schon zur meist gewählten Bestattungsart. Zur Baumbestattung wird eine Holzurne bzw. Bio-Urne aus Maisstärke verwendet, die sich schnell ökologisch abbaut.

Aber auch Mumifizierungen, die von Thanatologen durchgeführt werden, Hydrolyse (Verflüssigung des Körpers), oder Kryonik (das Einfrieren für eine medizinisch höher entwickelte Zukunft), werden immer wieder gewünscht. In Deutschland können Menschen ihren Körper der Medizin zur Verfügung stellen und werden dann nach Organentnahmen auf Kosten der Institute bestattet.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die letzte Ruhe zu finden. An dieser Stelle können wir nicht auf diese Vielfalt eingehen. Die Website bestattungen.de bietet einen guten Überblick über mögliche Grabarten.

Unterschiedliche örtliche Traditionen und Gegebenheiten beim Ablauf der Trauerfeierlichkeiten

Zu den verschiedenen Möglichkeiten, den Ablauf der Beerdigung zu gestalten (evangelisch, katholisch, nichtkirchlich) können wir hier (auf den folgenden Seiten) nur allgemeine Orientierungen geben. Der konkrete Ablauf hängt nicht nur von der christlichen Konfession ab, sondern auch von der Art der Bestattung (Erdbestattung bzw. Feuerbestattung) und zusätzlich von lokalen Traditionen sowie den örtlichen Gegebenheiten. Zu den örtlichen Gegebenheiten zählt z. B., ob der Friedhof in der Nähe der Kirche ist, ob eine Trauerhalle vorhanden ist.

Den endgültigen konkreten Ablauf "Ihrer" Bestattungsfeier können Sie nur bei sich vor Ort im Trauergespräch klären.

Die dafür zuständigen Ansprechpartner sind bei kirchlichen Beerdigungen die Geistlichen, also die Pfarrer, Pastore bzw. Pfarrerinnen, Pastorinnen. Bei einer nichtkirchlichen, "freien" Beerdigung klären Sie Ihre Wünsche mit dem Bestattungsredner bzw. der Bestattungsrednerin in Verbindung mit Ihrem Bestattungsinstitut.

Die Seiten zum Ablauf der Trauerfeier:

Moderne kirchliche Trauerfeier

Ablauf evangelische Bestattungsfeier

Ablauf katholische Beisetzung

Die christliche Trauerliturgie

Freie Trauerfeier

TRAUERFEIER MITGESTALTEN

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