abschiedstrauer.de

»Startseite  Trösten  »Segnen / Abschied  »Sterbende begleiten  »Rückblick / Dank  »Versöhnen

Trösten - Der todkranken Person im Rahmen der Sterbebegleitung Trost zusprechen

Sich selbst von der sterbenden Person stärken lassen

Persönlichen Trostworte

Mit Sprüchen trösten

Biblische Trosttexte

Tröstendes Gebet

Trost mit eigenen Worten - im Rahmen der Sterbebegleitung

Trost brauchen der sterbende Mensch und auch die Personen, die den Sterbenden begleiten. Doch nicht der "billige Trost" mit oberflächlichen Worten ist in der Sterbebegleitung gefragt. Grundlage für echten Trost sind zunächst liebevolle "Nähe" und mitfühlendes "Schweigen". Worte, die Verständnis und Mitgefühl zeigen können darauf behutsam aufbauen.

 

1. Angehörige und Freunde trösten den todkranken Menschen

Durch so viele Jahre verbunden

Durch so viele Jahre sind wir gemeinsam gegangen. Wir wissen nicht, wie unsere Wege nun weiter führen. Doch was immer auch geschieht, keiner von uns wird allein weiter gehen. Der andere wird immer da sein. Wir werden uns nicht vergessen. Niemand und Nichts kann uns wirklich trennen, denn wir gehören zusammen.

Was auch geschehen mag

Du bist sehr schwach geworden; und wir wissen nicht wie dein Weg weiter führt. Doch was immer auch geschieht, du wirst nicht alleine sein. Unsere Liebe wirst du immer spüren.

Wir werden uns weiterhin nahe sein

So viele Jahre haben wir gemeinsam durchschritten. So viele schöne Zeiten und auch Traurigkeiten haben wir gemeinsam erlebt. Das kann uns keiner nehmen. Auch, wenn einer von uns vorausgeht, werden wir durch das Auf und Ab der Jahre weiter zusammen sein.

Nicht nur bis zum Ende des Lebens, sondern bis in alle Ewigkeit werden wir uns am Weihnachtsfest umarmen, zur Jahreswende dankbar zurückblicken und hoffnungsvoll nach vorn. Der andere ist immer da. Wir werden die Feste des Jahres miteinander feiern, und uns in schweren Zeiten gegenseitig stützen.

Durch das Auf und Ab so vieler Jahre sind wir gemeinsam gegangen, das hat uns zusammengeschweißt. Nein wirklich trennen kann uns nichts und niemand, was immer auch geschieht, wir sind eins.

↓ Mehr Texte zur Verabschiedung eines Menschen

 

Unsere ewige Heimat

Viele Wege gingen wir gemeinsam, sonnige Strecken voller Freude und schattige Wege in Leid und Trauer. Gott ging stets mit, so weit wie keiner, er verband uns miteinander. Er wird weiterhin mit uns gehen, uns verbinden, wie immer unsere Wege auch sind.

Wir haben uns vieles gesagt, kaum etwas verschwiegen. Gott hörte das Laute, das Leise und auch das Ungesagte so deutlich wie keiner. Er wird uns weiterhin hören und wir werden uns hören durch ihn.

Wir wissen so viel voneinander; wir kennen unser Hoffen und Bangen, unser Sehnen und Verlangen. Doch Gott kennt das Tiefste in uns wie keiner. Er wird uns weiterhin in die Seele schauen, und unsere Herzen werden verbunden sein durch ihn.

Wir gingen miteinander durch diese Welt, sie wurde uns zur geliebten Heimat. Doch Gott bietet uns eine Heimat wie keiner.

Für jeden von uns wird die Zeit kommen, dass er uns zu sich zurück ruft. Es wird die Zeit kommen, dass wir bei ihm gemeinsam einen Platz für die Ewigkeit finden.

Tiefer und liebevoller kann trösten nicht sein!

Menschen in Situationen von Abschied, Tod und Trauer treffen auf die alte weise Frau sowie auf den kleinen Prinzen. Ein handliches Buch mit neuen anrührenden Weisheitsgeschichten und Gedichten zum Trösten, zum Beileid wünschen und Texte für die Gestaltung der Trauerfeier. Überall im Buchhandel erhältlich.

Liebe wird sein, ewige Liebe, was sonst!

Ein Mensch, der den Tod vor Augen hat, tröstet die Trauernden

Lasst mich los

Wir wissen, dass das Leben seine Grenzen hat. Ich spüre, es naht die Zeit, dass ich vorausgehe.

Ich blieb so gerne hier; doch da ich gehen muss, gehe ich getrost.

Was nach diesem Leben kommt, weiß niemand. Vielleicht gibt es die Ewigkeit, ein Leben nach dem Tod. Vielleicht werden wir uns einmal wiedersehen.

Wir wissen nicht, was sein wird, wenn dieses Leben endet. Doch ich bin gewiss: Leid wird mich nicht erwarten nach diesem Leben. Da wird kein Schmerz meinen Körper quälen. Der Himmel wird über mir strahlen wie nie zuvor, und unter mir wird stets die gute alte Erde sein. Zudem wird die Liebe des allmächtigen Schöpfers mich umgeben wie nie zuvor.

So seid auch Ihr getrost und lasst mich los. Doch gebt mir eure Liebe noch mit auf den Weg. Dann kann mein Weg gern endlos sein. Ich gehe ihn festen Schritts, solange ich eure Liebe spür.

Und immer wieder mal schaue ich zurück und rufe euch zu durch Raum und Zeit: Adieu, bis wir uns wiedersehen, wer weiß schon, wo und wie und wann, bis dann!

↓ Mehr Texte: Ich gehe getrost!

 

Lasst nicht nur Trauer in eure Herzen

Meine Zeit auf dieser Erde geht langsam zuende. Wenn ich euch verlassen muss, werdet ihr sehr traurig sein. Doch ich bitte euch, lasst auch Hoffnung in eurer Herzen sein.

Denkt stets daran, dass ich dennoch immer nahe bei euch bin. Und oftmals werdet ihr spüren, dass sogar noch näher bin als jemals zuvor.

Es gibt mit Sicherheit mehr, als unser Verstand zu erfassen vermag. So ist es möglich, dass ich fort bin und dennoch hier, wie in einem fernen Land und doch ganz nah.

Ihr werdet es erleben: Wenn wenn ihr mich braucht, bin ich euch nah, wenn ihr euch nach mir sehnt, halte ich euch die Hand.

Wenn ich gegangen bin, spielen Raum und Zeit für mich keine Rolle mehr. Ich bin dann überall, zu jeder Zeit.

Dann habe ich meine Heimat bei dem, der selbst der Raum ist und die Zeit und die Ewigkeit. In ihm sind wir uns nah, wenn ich gegangen bin.

Was für mich Gewissheit ist, lasst für euch zumindest eine kleine Hoffnung sein. Mitten in eurer großen Trauer gebt dieser Hoffnung Platz in euren Herzen. So wird die Hoffnung aufgehen wie ein kleines Samenkorn in großer dunkler Erde, das wünsche ich. So kann ich gehen.

© Alle Texte auf abschiedstrauer.de sind eigens für "Das Abschiedsbuch " geschrieben und für private Zwecke uneingeschränkt nutzbar. Veröffentlichung in Printmedien und im Internet nur mit unserer Genehmigung!

 

Eure Liebe und Dankbarkeit

Lasst euch beim Abschied nicht vom Schmerz erdrücken.

Ich kann nicht gehen, wenn ich weiß, dass in euren Herzen Dunkelheit, Leid und Sorge sind. Gern spüre ich eure Liebe und Dankbarkeit.

Wenn ihr mir nachblickt, verliert euch nicht in Klagen.

Ihr seht, dass ich schwach geworden bin, dass mich die Kraft verließ. Es ist für mich nun gut, in einer ewigen Heimat Frieden zu finden.

Begleitet mich still auf meinem Weg. Seid in Gedanken bei mir, wenn ich zu meiner letzten Ruhestätte gehe.

Wenn ihr mögt, verabschiedet mich mit einem Gebet. Vielleicht hört es jemand in den Weiten der Ewigkeit.

Verbeugt euch jedenfalls demütig vor der Kraft, die Himmel und Erde bewegt. Das tut gut, euch und mir.

Singt bitte keine übertriebenen Lobeshymnen auf mich.

Erinnert euch an mich liebevoll, aber mit all meinen Schwächen und Stärken. Dann werde ich mich wiedererkennen, wenn ihr von mir erzählt.

Text: Frank Maibaum / Aus dem Buch:
"Ich ruf dir meine Liebe zu,
ein Dankeschön und ein Verzeih!"
:

 

Trostsprüche

Mit bekannten Trauersprüchen Abschied nehmen

Anstatt und zusätzlich zu den persönlichen Worten des Trostes und Dankes können bei der Sterbebegleitung auch vorformulierte Sprüche zugesprochen werden. Diese eignen sich insbesondere dann, wenn der Tod unmittelbar bevor steht. Auch hier zeige ich Ihnen Texte die der sterbenden Person zugesprochen werden, sowie Beispiele, welche Worte andererseits der sterbende Mensch den Zurückbleibenden sagen kann.

Die folgenden Sprüche kennt man in ähnlicher Form als Trauersprüche, wie sie über Traueranzeigen stehen. Wir haben diese Sprüche so geändert, dass sie im Rahmen der Sterbebegleitung gesprochen werden können.

• Du hast viele Spuren der Liebe und Fürsorge hinterlassen, und die Erinnerung an all das Schöne mit dir wird stets in uns lebendig sein.

• Selbst, wenn du von uns gehst, werden da immer Spuren deines Lebens sein, Gedanken, Bilder und Augenblicke. Sie werden uns an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich nie vergessen lassen.

• Wenn Gott dich zu sich ruft, verlieren wir vieles, niemals aber die gemeinsam verbrachte Zeit.

• Das ist uns Trost, dass du im Leben und im Sterben nicht uns oder dir gehörst, sondern mit Leib und Seele unserem Gott, der dich schickte und wieder empfängt.

• Wir gingen zusammen in Sonnenschein. Wir gingen in Sturm und Regen. Doch niemals ging einer von uns allein auf unseren Lebenswegen. So wird es weiterhin sein, du bist bei uns im Sonnenschein, im Sturm und Regen auf allen Wegen.

• Liebe Mama, wenn du uns verlässt, schmerzt dies unendlich wir werden traurig sein, wie nie zuvor im Leben. Liebe Oma, du bist unauslöschlicher Teil unseres Lebens; die Wege, die du mit uns gingst, erfüllen uns mit Stolz und großer Dankbarkeit und unzähligen schönen Erinnerungen. Wenn du nicht mehr bei uns sein wirst, wirst du uns so sehr fehlen; du bist nicht zu ersetzen; doch du bist in unserem Herzen für alle Ewigkeit.

 

Ein todkranker Mensch tröstet die Angehörigen

Vier Texte zum Abschied

• Mein Leben neigt sich dem Ende zu. Wenn ich nicht mehr da bin, werdet Ihr nach mir Ausschau halten. In euren Herzen werdet ihr mich finden. Dort habe ich eine bleibende Heimat, und ich lebe gerne in euch weiter.

• Wie gerne wär ich noch geblieben, vereint mit euch, ihr, meine Lieben. Und dennoch gehe ich. Ich gehe leise und still, weil Gott mich bei sich haben will.

• Ihr sollt nicht um mich weinen, ich habe ja gelebt. Der Kreis hat sich geschlossen, der zur Vollendung strebt. Glaubt nicht, wenn ich gestorben, dass wir uns ferne sind. Es grüßt euch meine Seele, als Hauch im Sommerwind. Und legt der Hauch des Tages, am Abend sich zur Ruh, send ich als Stern am Himmel, euch meine Grüße zu. (Hans Krenzer)

• Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin nicht da, nein ich schlafe nicht. Ich bin eine der tausend wogenden Wellen des Sees, ich bin das diamantene Glitzern des Schnees, wenn ihr erwacht in der Stille am Morgen, dann bin ich für euch verborgen, ich bin ein Vogel im Flug, leise wie ein Luftzug, ich bin das sanfte Licht der Sterne in der Nacht. Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin nicht da, nein ich schlafe nicht. (Abschiedsworte der Lakota-Indianer)

 

2. Mit Zitaten bedeutender Persönlichkeiten danken

Anstatt mit eigenen Worten, kann als Trostspruch auch ein Zitat eines bekannter Menschen dienen:

• Das einzig Wichtige im Leben sind Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen. (Albert Schweizer)

• Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren. (Johann Wolfgang von Goethe)

• Wenn etwas uns fortgenommen wird, womit wir tief und wunderbar zusammenhängen, so ist viel von uns selber mit fortgenommen. Gott aber will, dass wir uns wiederfinden, reicher um alles Verlorene und vermehrt um jenen unendlichen Schmerz. (Dietrich Bonhoeffer)

• Die Bande der Liebe werden mit dem Tod nicht durchschnitten! (Thomas Mann)

• Wer liebt, lebt da, wo er liebt, nicht da, wo er lebt. (Aurelius Augustinus)

• Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, wo wir lieben. (Wilhelm Busch)

• Wenn der Mensch wissen will, ist er sterblich. Wenn er glaubt, wenn er liebt, ist er ewig. (Friedrich Weinreb)

 


Bücher zum Thema Sterbebegleitung

Offenes Buch

Sterbende begleiten


 

3. Mit Bibelsprüchen trösten und stärken

Die Bibel enthält schier unzählige Trostverse und Sprüche, die man zum Trost aussprechen bzw. aufschreiben kann.

• Allem bin ich gewachsen durch Gott, der mich stark macht. (Philipper 4,13) Alls Zuspruch: Allem bist du gewachsen durch deinen Gott, der dir Kraft gibt.

• Unsere Hilfe kommt von dem, der Himmel und Erde gemacht hat. (Psalm 121,2)

• Der allmächtige Gott ist treu; er wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. (2. Thessalonicher 3,3)

• Gott ruft dir zu: Ich liebe dich seit jeher. Darum habe ich dich in meine Arme genommen.  (Jeremia 31,3)

• Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen; auch Ströme schwemmen sie nicht weg. (Hohelied 8,7)

• Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm. (1. Johannes 4,16)

• Wohin du auch gehst, ich gehe mit dir. Und wo du auch verweilst, ich bin da. ((Rut 1,16.17)

• Überlass Gott die Führung für dein Leben; vertrau doch auf ihn, er macht es richtig! (Psalm 37, 5 / Gute Nachricht)

Bibelzitate, die bei der Begleitung Sterbender Mut und Kraft geben, müssen keine ausgesprochenen Trauerzitate sein. Eine ausführliche Aufstellung tröstender und mutmachender Bibelverse zeige ich Ihnen auch da: Hochzeitsprüche zu Kraft, Mut, Zuversicht

↓ Weiter: Biblische Texte als Trost und Hoffnung

 

Das Buch zu abschiedstrauer.de

Im Buch zu abschiedstrauer.de finden Sie alle Informationen zu Liedern und Sprüche, Gedichte, Geschichten für die Gestaltung von Trauerfeier, Trauergottesdienst, Begräbnis und Bestattung.

Da sehen Sie den Inhalt:

Blick ins Buch

Biblische Trosttexte

In Gottes Hand geborgen

In Gottes Hand sind sicherlich die Seelen derer, die auf Gott vertrauen. Geborgen sind sie da, geschützt vor allem Leid. Seligkeit, wird sein, denn Gott der Herr steht treu zu seinem Wort. Wer glaubend ihm verbunden ist, wird dort in seiner Liebe sein, nie ohne Gnade und Erbarmen - ewiglich. (Aus dem Buch der Weisheit / Weisheit Salomos 3, 1-5.9 / Übersetzung: abschiedstrauer.de)

Neue Hoffnung

In meiner Trübsal darf mich an etwas erinnern, das mir neue Hoffnung macht und meine Kraft wiederkommen lässt: Gottes Güte ist grenzenlos, sein Erbarmen hat kein Ende. Jeden Morgen weckt mich seine Liebe neu; er steht zu mir mit seiner unendlichen Treue. Darum rufe ich von ganzem Herzen: Allmächtiger Gott, ich brauche dich! Gut ist Gott zu dem Menschen, der auf ihn hofft, heilsam der Seele, die nach ihm ruft. (Klagelieder 3, 21-25 / Textübertragung: abschiedstrauer.de)

Nach Psalm 23:

Ich schau zurück auf meinen Lebensweg: Geborgen fühlte ich mich meist, wohin der Weg auch ging, denn wie ein Hirte seinen Schafen Gutes tut, so war mein Gott auch stets für mich. / Durch tiefe Täler schickte dieser Hirte mich verzweifelt schrie ich oft: Mein Gott, mein Gott, ich schaff es nicht allein! / Ich ging, ich lief, ich kroch so manches mal; durch finstre Schluchten über steile Höhn fand ich mein Ziel. / Erst später dann erkannte ich, dass seine Hand mich hielt, sein Hirtenstab den Halt mir gab und sein Wort die Kraft zu gehen. / So fürchte ich mich nicht, wenn unbekanntes Land jetzt vor mir liegt. / Was sich da auftut, weiß ich nicht. Doch Einsamkeit ist's nicht, der Hirte ist noch da. / Bedenke ich, was er mir bisher gab, so träume ich nun gern vom weiten, hellen Land, vom reich gedeckten Tisch. / Der Hirte wehrt die Feinde ab, breitet die Arme aus, empfängt mich wie ein Schaf, das schon verloren war. Er gibt mir, was ich brauch. / Ich danke euch und blick auf ihn, wenn ich nun weiter geh. / Er führt auch dich durchs dunkle Tal. Vielleicht spürst du es später erst, / dass seine Hand dich hielt. / Ich sorge nicht. Ich bin am Ziel, hier bleib ich immerdar.

Text: Frank Maibaum

Miteinander beten

Ich lasse los (Gebet):

Großer Gott, um meine Hände falten zu können, muss ich zunächst loslassen und freigeben, was ich so krampfhaft mit meinen Händen festhalten möchte. / Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich in meinem Leben die Hände so selten zum Gebet faltete. Ich wollte immer festhalten und und immer alles im Griff haben. / Ich spüre, dass es nun an der Zeit ist, das Loslassen zu üben. So löse ich meine Hände und falte sie zum Gebet. / Allmächtiger Gott, wie sehr war ich stets beschäftigt, zu organisieren, zu planen, einzuteilen, die Zeit im Blick zu haben. / Mir wird immer deutlicher, dass ich nicht über die Zeit herrsche. Meine Zeit liegt in deinen Händen. / So lasse ich nun los, gebe dir zurück, was ich so eifrig an mich riss. / Du hast den Tag geschaffen und die Nacht. All unser Wissen ändert nichts daran; es ist wie seit ewigen Zeiten. Du lässt die Sonne aufgehen am Morgen und am Horizont versinken, wenn es Abend wird. / So sehr ich auch eile, plane, forsche und schaffe, in deiner Hand liegt mein Leben. / Mit meinen loslassenden Händen stehe ich hier, hilflos. Ich überlasse dir demütig, was mir nie wirklich gehörte: mein Wissen, meine Zeit, mein Leben. / Mein Wissen wird damit nicht geringer, mein Leben nicht wertloser, meine Zeit nicht begrenzter. / Einen Hauch von Weisheit spüre ich. Den Wert des Lebens erahne ich. Die unendliche Weite der Zeit tut sich mir auf. / In deine Hände, Allmächtiger, befehle ich meinen Geist, meine Seele, meinen Leib. Amen.

 

Durch Gott miteinander verbunden (Gebet):

Allmächtiger Gott, du bist der Ursprung allen Lebens und das Ziel, zu dem alles Leben strebt. / Wenn ein geliebter Mensch diese Erde verlässt, öffnest du deine Arme weit und rufst: Komm wieder Menschenkind. / So dürfen wir gewiss sein, dass unser Weg weder in die unendliche Einsamkeit führt, noch ins unendliche Nichts. Das macht uns getrost. / Wenn Trauernde vor dir stehen, hebst du deine Arme, segnest sie und rufst: Lass deiner Trauer Zeit. / So dürfen wir gewiss sein, dass du auf dem langen Weg durch das Dunkel bei uns bist und uns geduldig geleitest. / Wenn Menschen, die vorausgehen und die, die zurückbleiben gemeinsam vor dir stehen, so reichst du einen Arm in die Ewigkeit und den anderen in diese Welt. / So dürfen wir wissen, dass wir Abschied nehmen können, loslassen können, und dennoch verbunden sind durch dich. / (Amen)

© Alle Texte auf abschiedstrauer.de sind eigens für "Das Abschiedsbuch" geschrieben und für private Zwecke uneingeschränkt nutzbar. Veröffentlichung in Printmedien und im Internet nur mit unserer Genehmigung!

 

Mehr Kapitel "Sterbende begleiten":

1 Sterbende begleiten

2 Rückblick / Dank

4 Versöhnen

5 Segnen / Abschied

Alle Themen / Sitemap
Friedhofsweg als Teaser zur Themenübersicht von abschiedstrauer.de