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Lebendig - Für immer im Herzen

1.) Diese Geschichte, wenn eine Frau trauert

2.) Diese Geschichte, wenn ein Mann trauert

Wer das Leben gefunden hat

1. Version: Eine Frau trauert um einen Mann

Da saß er plötzlich neben ihr, wie aus dem Nichts gekommen, neben der Frau auf der Bank im Park, der Ewig Kleine Prinz. Doch sie erschrak nicht. So sehr war sie versunken in ihre Trauer.

"Manchmal ist das Leben gnadenlos", sagte der kleine Prinz. Er sah die Tränen über Ihre Wangen laufen.

"Ich habe einen Freund verloren", sagte sie. "Er ist für immer von mir gegangen."

Sie hat ihn verloren, dachte der Prinz. Kann man einen Menschen wirklich verlieren? Und wenn man ihn verliert, kann man ihn nicht wiederfinden? Und wenn er gegangen ist, wohin, und warum kann er nicht wiederkommen? Er merkte, wie wenig er über diese Welt und die Menschen wusste und wie tief erschüttert die Frau war. Er schwieg.

Sie weinte.

"Er ist gestorben", flüsterte sie nach einer Weile, als ob sie seine Unkenntnis über das Leben und den Tod spürte. "Er ist tot, er lebt nicht mehr."

"Ja", sagte der Prinz, "das versteh ich sehr gut. Ich sehe hier in eurer Welt so viele Menschen in denen kein Leben ist: kein Mitgefühl, keine Freude, keine Liebe, keine Hoffnung. Sie sind so ohne Leben. Sie haben es verloren - oder nie gefunden."

"Oh doch", sagte sie, "oh ja, das Leben hat er gefunden. Er war so voller Liebe, voller Freude, voller Mitgefühl, voller Hoffnung, voller Humor. Er war so lebendig, so sehr!"

"Hm", sagte der Ewig Kleine Prinz", ich las in einem eurer alten Weisheitsbücher: "Wer das Leben findet mitten im Leben, kann nicht sterben, und ob er gleich stürbe; denn er ist längst vom Tod zum Leben hindurchgedrungen."

Sie weinte still. Er schwieg.

"Ich glaube es", sagte der Prinz nach einer Weile. "Ich glaube: Wer wirklich das Leben gefunden hat, hat mitten im Leben schon den Schritt vom Tod zum Leben getan."

Es war still geworden im Park.

"Vielleicht lebt er in deinen Gedanken", sagte der kleine Prinz.

Es war so still.

"In deinem Herzen"

So still ... Er hörte ihr Herz klopfen.

"In deiner Liebe!"

Es war so still - als ob das Universum den Atem anhält. So still. Die Schritte der Vorbeigehenden waren nicht mehr zu hören. Die Laute der Kinder drangen nicht mehr durch den Park. Die Blätter an den Bäumen bewegten sich lautlos.

"Ja, sehr", sagte sie leise. "Es gibt keinen Augenblick, in dem ich nicht an ihn denke. Jedes Klopfen meines Herzens ist verbunden mit ihm. Meine Liebe ist eine Brücke von hier zu ihm, für immer."

"Ich spüre, wie lebendig er ist", hörte sie den Prinzen sagen, "so lebendig hier und jetzt. Er ist mitten im Leben vom Tod zum Leben hindurchgedrungen und bleibt lebendig durch dich, durch deine Erinnerungen."

Der Prinz wischte mit seiner kleinen Hand über ihre Tränen - in einer Weise, als hätte er noch nie eine Träne berührt. "Durch deine Tränen", flüsterte er.

"Durch meine Liebe", ergänzte sie.

Es war still, so still.

"Jetzt verstehe ich", dachte der Prinz laut. "Jetzt verstehe ich es ganz: Leben wird, wer mitten im Leben das Leben findet. Er kann nicht sterben denn er hat durch sein Leben den Tod besiegt."

"Er hat den Tod besiegt", wiederholt sie. "Schon mitten im Leben hat er den Schlüssel zum ewigen Leben gefunden."

Mit großen, traurigen Augen schaute sie ihn an, kam ihm näher, als wolle sie ihn umarmen.

"Du bist anders", sagte sie.

"Ich lerne immer noch dazu", erklärte er.

In Gedanken umarmte sie ihn.

Dabei verschwand der ewig kleine Prinz so schnell und wundersam, wie er gekommen war.

"Ja", sagte sie, "in meinem Herzen."

Text: Frank Maibaum / Aus seinem Buch:

Liebe wird sein, Liebe, was sonst!

2. Version: Wenn ein Mann trauert, kann diese Trostgeschichte als Lesung oder Ansprache auch in dieser Form vorgetragen werden:

Da saß er plötzlich neben ihm, wie aus dem Nichts gekommen, neben dem Mann auf der Bank im Park, der Ewig Kleine Prinz. Doch der Mann erschrak nicht. So sehr war er versunken in seine Trauer.

"Manchmal ist das Leben gnadenlos", sagte der kleine Prinz. Er sah die Tränen über die Wangen des Mannes laufen.

"Ich habe einen lieben Menschen verloren", sagte er. "Sie ist für immer von mir gegangen."

Er hat ihn verloren, dachte der Prinz. Kann man einen Menschen wirklich verlieren? Und wenn man ihn verliert, kann man ihn nicht wiederfinden? Und wenn er gegangen ist, wohin, und warum kann er nicht wiederkommen? Er merkte, wie wenig er über diese Welt und die Menschen wusste und wie tief erschüttert der Mann war. Er schwieg.

Der Mann weinte.

"Sie ist gestorben", flüsterte der Mann nach einer Weile, als ob er die Unkenntnis des Prinzen über das Leben und den Tod spürte. "Sie ist tot, sie lebt nicht mehr."

"Ja", sagte der kleine Prinz, "das versteh ich sehr gut. Ich sehe hier in eurer Welt so viele Menschen in denen kein Leben ist: kein Mitgefühl, keine Freude, keine Liebe, keine Hoffnung. Sie sind so ohne Leben. Sie haben es verloren - oder nie gefunden."

"Oh doch", sagte der Mann, "oh ja, das Leben hat sie gefunden. Sie war so voller Liebe, voller Freude, voller Mitgefühl, voller Hoffnung, voller Humor. Sie war so lebendig, so sehr!"

"Hm", sagte der Ewig Kleine Prinz", ich las in einem eurer alten Weisheitsbücher: "Wer das Leben findet mitten im Leben, kann nicht sterben, und ob er gleich stürbe; denn er ist längst vom Tod zum Leben hindurchgedrungen."

Der Mann weinte still.

Der kleine Prinz schwieg. "Ich glaube es", sagte er nach einer Weile. "Ich glaube: Wer wirklich das Leben gefunden hat, hat mitten im Leben schon den Schritt vom Tod zum Leben getan."

Es war still geworden im Park.

"Vielleicht lebt sie in deinen Gedanken", sagte der kleine Prinz.

Es war so still.

"In deinem Herzen"

So still ... Er hörte das Herz des Mannes klopfen.

"In deiner Liebe!"

Es war so still - als ob das Universum den Atem anhält. So still. Die Schritte der Vorbeigehenden waren nicht mehr zu hören. Die Laute der Kinder drangen nicht mehr durch den Park. Die Blätter an den Bäumen bewegten sich lautlos.

"Ja, sehr", sagte der Mann leise. "Es gibt keinen Augenblick, in dem ich nicht an sie denke. Jedes Klopfen meines Herzens ist verbunden mit ihr. Meine Liebe ist eine Brücke von hier zu ihr, für immer."

"Ich spüre, wie lebendig sie ist", hörte der Mann den Prinzen sagen, "so lebendig hier und jetzt. Sie ist mitten im Leben vom Tod zum Leben hindurchgedrungen und bleibt lebendig durch dich, durch deine Erinnerungen."

Der Prinz wischte mit seiner kleinen Hand über die Tränen des Mannes - in einer Weise, als hätte er noch nie eine Träne berührt. "Durch deine Tränen", flüsterte er.

"Durch meine Liebe", ergänzte der Mann.

Es war still, so still.

"Jetzt verstehe ich", dachte der Prinz laut. "Jetzt verstehe ich es ganz: Leben wird, wer mitten im Leben das Leben findet. Er kann nicht sterben denn er hat durch sein Leben den Tod besiegt."

"Sie hat den Tod besiegt", wiederholt der Mann. "Schon mitten im Leben hat sie den Schlüssel zum ewigen Leben gefunden."

Mit großen, traurigen Augen schaute er den kleinen Prinzen an, kam ihm näher, als wolle er ihn umarmen.

"Du bist anders", sagte er.

"Ich lerne immer noch dazu", erklärte der kleine Prinz.

In Gedanken umarmte der Mann ihn.

Dabei verschwand der ewig kleine Prinz so schnell und wundersam, wie er gekommen war.

"Ja", sagte der Mann, "in meinem Herzen."

 

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